Kategorie: Gummifische

Gummifische - Der Allrounder in deiner Box

Groß, klein, bunt, schlicht, UV aktiv, mit Glasaugen oder ohne und in allen Formen, die man sich vorstellen kann. Gummifische gibt es für jede Situation, die Angelläden sind voll davon.  Egal ob du hundert Meter tief im norwegischen Fjord angelst, oder oberflächennahe über dem Kraut im See, du wirst einen passenden Gummiköder zum Spinnfischen finden. Dieser Angelköder ist zu Recht in fast jeder Köderbox vertreten.

Zander, Barsch, Hecht und alle anderen Raubfische stehen drauf. Der richtige Gummi bringt fast jeden Räuber an die Angel. Wir wollen hier ein paar Grundlagen besprechen und mit dem Chaos aufräumen, dass so eine große Auswahl an Ködern manchmal verursacht. Mit ein paar Tipps wirst du sicher bald einige Erfolge erzielen.

Formen

Paddelschwanz

Den Gummifisch mit Paddelschwanz sieht man wohl am häufigsten. An ihn denken die meisten Angler, wenn sie das Wort Gummifisch hören. Und das auch zu Recht! Er hat seine Fängigkeit schon unzählige Male bewiesen.
Fast alle Fischarten lassen sich mit diesem Köder zu einer Attacke verleiten, er ist ein absoluter Alleskönner.
Je nach Größe, Form und Winkel des Paddels kann diese Art Köder auf ganz verschiedene Weisen laufen. Manche Shads zum Zanderangeln haben oft kleine Paddel, sie laufen sehr hochfrequent, schlagen dafür aber nicht weit aus. Shads mit großen, dicken Paddeln rollen oft über die gesamte Länge, sie machen unter Wasser richtig Krach und senden starke Druckwellen aus.


Einsatzgebiet:
Diese Gummifische gehen eigentlich immer. Je nach verwendetem System zum Anködern laufen sie so unterschiedlich, dass man den Raubfischen in jeder Situation was Passendes präsentieren kann.

Meistens werden sie am Rundkopf-Jig oder Offsethaken geführt. Große Modelle laufen am besten an Systemen mit ein oder zwei Drillingen, die unten im Köder platziert werden. Sie passen aber auch gut zum Dropshot- oder Tokio-Rig und sind vertikal unter dem Boot immer eine Waffe. Hier kannst du dich richtig austoben. Der Padelschwanz ist wohl die erste Wahl, wenn du mit Gummifisch auf Zander angeln willst, da wirst du sie dann ganz typisch über den Grund jiggen.

Pintail

Der Pintail wirkt auf viele Angler erstmal etwas langweilig. Er wackelt nicht so frequent hin und her wie seine Kollegen mit einem Paddel. Entsprechend sendet er auch weniger Druckwellen aus.  Das schlanke Hinterteil dieser Köder gibt allerdings jeden Input den du in die Rute gibst direkt wieder. Ein wenig zuppeln an der Rutenspitze und der Pintail springt durchs Wasser wie ein verletzter Beutefisch.
Du kannst ihn aber auch ruhig auf der Stelle stehen lassen, die Zander lieben es, wenn sie richtig viel Zeit haben.

Einsatzgebiet:

Der Pintail ist wie gemacht für die Präsentation am Dropshot. Da zittert er verführerisch auf der Stelle und die Räuber haben Zeit, um ihn wahrzunehmen. Er sieht dann aus wie ein Beutefisch, der gerade seine letzten Runden zieht.  Wenn die Barsche im Sommer richtig auf Zack sind, dann kannst du ihn auch super an einem Dartjig anbieten, der pfeilschnelle Köder schießt dann an den Raubfischen vorbei und reizt sie oft zum Biss. Die Attacken sind dann richtig kräftig.
Fühlst du dich weniger experimentierfreudig, dann gehen diese Angelköder immer gut als Trailer an einem Chatterbait oder Skirted Jig.

Twister

Absolut old-school, absolut fängig. Wer noch Angelsachen von seinem Papa bekommen hat, der kennt diese Angelköder mit sicherheit! Twister laufen schon bei minimalem Tempo und gleiten verführerisch durch die Strömung. Durch ihren riesigen Twisterschwanz schieben diese Gummifische richtig viel Wasser durch die Gegend. Die Teile werden wirklich seit Jahrzehnten beim Spinnfischen auf der ganzen Welt benutzt.

Einsatzgebiet:

Als Gummifisch zum Zanderangeln zwar oft vergessen, kann er hier aber trotzdem richtig abräumen. Am Jigkopf gefaulenzt überredet er seit Jahrzehnten auch zickige Zander zum Biss. Große Hechte lieben große Twister. Geführt am System mit ein oder zwei Drillingen kannst du mit einem Twister direkt überm Kraut immer mit Fischen rechnen.

Auf die Größe kommt es an

Der zweite Faktor bei der Köderwahl ist die Größe. Sie sollte auf die Beute deines Zielfisches abgestimmt sein. Wenn die Räuber im Sommer voller Energie sind und die kleine Brut jagen, dann nutzen viele Angler kleinere Gummifische. Im kalten Winter, wenn die Temperaturen die Raubfische zu einem ruhigeren Verhalten zwingen, dann ist jede Attacke der Fische gut überlegt. Für eine kleine Mahlzeit bewegen sie sich nicht mehr. Jetzt solltest du dich trauen, auch mal richtig große Gummifische zu angeln!

Bei vielen Fischarten, vor allem bei Barsch und Hecht, kannst du über die Größe deines Köders auch die Größe der gefangenen Raubfische beeinflussen. Ein großer Hecht pfeift sich natürlich generell größere Beutefische rein als seine jungen Artgenossen.

Je größer ein Gummifisch, desto härter sollte die verwendete Gummimischung sein. Wenn du beim Zanderangeln einen weichen Gummiköder nimmst, dann liegst du damit natürlich richtig. Die Dorsche in Norwegen zerlegen solche Köder aber mit zwei oder drei Bissen. Da braucht es dann eine härtere Gummimischung.

Das tolle am Gummifisch ist: Das Gewicht und die Größe hängen nicht direkt zusammen. Mit einem Weightless-System kannst du einen riesigen Gummi direkt unter der Oberfläche führen. Und mit einem dicken Jigkopf kannst du auch einen kleinen Gummifisch richtig tief am Grund angeln.

Farben und Dekore

Zu dem Thema kann man ganze Bücher schreiben. Hier gibt es mindestens genau so viele Meinungen, wie es Angler gibt. Erstmal solltest du angeln, was dir gefällt. Denn einen Gummifisch, der dir selber gefällt, angelst du in der Regel mit viel mehr Motivation und Konzentration. Wenn du nicht an deinen Köder glaubst, dann wirst du weniger Fische fangen. Ein weiterer Pluspunkt: So legst du dich auf etwas weniger Modelle fest und lässt nicht all dein Geld im Angelshop.

Um eine Farbe für deine Angelsession auszuwählen, gibt es viele Methoden. Wie immer ist es hier wichtig, dass du flexibel bleibst. Als Faustregel kann man festhalten: Bei trübem Wasser fischt man knallige Dekore. Bei klarem Wasser fischt man natürliche Dekore. Aber warum?

Fische sind, auch wenn der ein oder andere das nicht glaubt, gar nicht so doof. Wenn ein Hecht deinen UV-aktiven, pinken Gummifisch mit ganz viel Glitzer im Bauch in einem kristallklaren Bergsee sieht, dann wird er sicherlich skeptisch. Hier bietest du ihm lieber etwas an, was weniger auffällig ist und dem natürlichen Beutefisch des Hechts näher kommt. Auf der anderen Seite wird ein Zander oft Probleme haben deinen Gummifisch zu finden, wenn du ihm in 8 Meter Tiefe einen unscheinbaren Köder präsentierst. Hier darfst du ihn gern unterstützen und was richtig knalliges angeln.

Ob du eher auf simple Gummis, oder Varianten mit Glasaugen, besprühten Streifen oder anderen Details stehst, das findest du mit der Zeit heraus.